Ein Thema, dass mich selbst immer wieder beschäftigt, ist die Herausforderung für Menschen mit Depressionen eine Beziehung zu führen. Gerade hoch empathische Menschen werden geradezu von Menschen mit Depressionen angezogen. Beide ergänzen sich eigentlich perfekt und stoßen sich dennoch permanent ab. Hier ein paar Tipps aus vielen Gesprächen mit Empathen und Despessiven, die ich führen durfte. Ich danke allen, die mich an Ihrer Erfahrung teilhaben liessen und von denen Ich lernen durfte von ganzem Herzen.
Depression erkennen & benennen 😰
Viele würden sagen, die Kombination aus Empathie und Depression ist Unheilvoll und vor allem Schmerzbringend. Aber ich durfte auch anderes erfahren und würde gerne dieses Wissen mit Dir teilen. Wichtig: Depression ist eine schreckliche Krankheit, die nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für Ihr Umfeld viele leidende Situationen hervorruft. Bitte verschliesse nicht die Augen davor, sondern sei offen dafür. Nur wer Depressionen erkennt und benennt, kann diese auch bearbeiten.
“Wenn mich die Depression packt, dann ist die Welt um mich herum, wie in Watte getaucht. Alles wird dumpf und trotzdem kantig. Jedes Geräusch ist quälend laut und jeder menschlicher Kontakt wird zu einem schneidenden Schmerz, der sich tief in die Seele brennt, egal wie gut gemeint er ist.”
Depressionen besser verstehen 😰
Gerade für Aussenstehende ist es häufig nicht verständlich, warum Menschen mit Depressionen sich verhalten, wie sie es gerade in dem Moment tun. Für Empathen geht dies sogar noch einen Schritt weiter. Sie erkennen zwar den Grund, fühlen sich aber auch noch mit ein und verstärken damit das Gefühl bei sich selbst. Aus meiner Erfahrung heraus ist es besonders wichtig, diesen Kreislauf zu unterbrechen, sonst wird es ein dynamischer Prozess der aus sich selbst heraus funktioniert und sich bedingt.
Depressionen in einer Beziehung 😰
Nachfolgend möchte Ich aus meiner Erfahrung mit Menschen sprechen, die mir persönlich wichtig sind. Diese sind ganz individuelle Erfahrungen und ich möchte ganz wichtig darauf hinweisen, dass ich kein Psychologe bin.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
1. Depression als Krankheit anerkennen 😰
Was schon von indigenen Völkern anerkannt ist, musste in der westlichen Medizin erst erforscht werden. Menschen, die von dem “dunklen Geist” heimgesucht werden, bedürfen geistiger Medizin. Auch wenn die Krankheit nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, so ist sie dennoch vorhanden. Das Gehirn ist chemisch in einem Ungleichgewicht, dass sich auch nicht so einfach lösen lässt. Dadurch gerät auch die “Seele” in ein Ungleichgewicht, was den gesamten Menschen verstört.
2. Die Angst in der Depression 😰
Empathen merken schnell, wenn der Partner in eine Depression verfällt. Plötzlich und ohne Vorwarnung kippt die Stimmung und die Angst überwältigt das gesamte Handeln. Dein Partner fängt an, aus heiterem Himmel Verabredungen zu canceln und sich vollkommen in sich zurück zu ziehen. Versuche nicht Dich dieser Stimmung hinzugeben, sondern teile mit, dass diese Angst unbegründet ist. Sachlich und doch einfühlsam zu sein ist wichtig um nicht als Empath selbst in den Strudel zu geraten.
3. Alltagsherausforderungen und Depressionen 😰
Schon die kleinsten Dinge des Alltags können Menschen mit Depressionen dazu bringen, nicht mehr am Leben teilnehmen zu können. Alleine das Fahren in der Straßenbahn unter vielen Menschen kann so anstrengend werden, dass dies nicht mehr möglich ist. Emphaten neigen dazu, dieses Verhalten in einer Beziehung zu übernehmen und unterbrechen dadurch nicht mehr den Kreislauf der Spirale. Wichtig ist es, Vertrauen zu seinem Partner aufzubauen und Ihm Sicherheit zu vermitteln, auf beiden Seiten.
4. Wahrnehmung und Depressionen 😰
Die Wahrnehmung von depressiven Menschen ist eine ganz andere. Es ist wichtig diese anzunehmen, aber nicht zu übernehmen. Dies fällt gerade Empathen besonders schwer, denn durch das besondere Einfühlungsvermögen wird häufig diese Wahrnehmung ohne zu hinterfragen einfach mit übernommen. Es ist wichtig als Partner, dieses erfassen und sich dessen bewusst zu werden, um aktiv eine liebevolle Erkenntnis zu bekommen, dass es mehr als nur eine Realität gibt.
5. “zusammenreissen” & Depressionen 😰
Es gibt einen Spruch, den ich nicht mehr hören kann: “Reiß dich jetzt mal zusammen!” Jeder, der schon einmal erfahren hat, wie sich eine Depression auf die Seele legt weiß ganz genau, dass dies nicht möglich ist. Denn das “unterdrücken” einer Depression verschlimmert diese nur, denn Du fängst an sie einzumauern und sie wird immer stärker dadurch. Leider bedingt sich dies und Empathen neigen dazu, Ihren Partner zu ermahnen, weil sie selbst die Stimmung nicht mehr aushalten.
Fazit zur Depression und Empahtie 😰
Häufig verwechselt das Umfeld von depressiven Menschen die Depression mit Schwäche. Dabei haben Menschen mit einer Depression sehr häufig eine besonders erhöhte Selbstreflexion und hinterfragen sich viel mehr als der Otto-Normalo. Deshalb finden sich auch häufig Menschen mit Depressionen und Empathie, denn Empathen suchen nach Menschen mit einer erhöhten Selbstreflexion um sich fallen lassen zu können und der zu sein, der sie sind.
Keiner der beiden möchte dem anderen zur Last fallen, aber beide haben so viel Angst um den anderen, dass sie die Schönheit in der Beziehung vollkommen übersehen.